Nach den ersten frohen und ausgelassenen Tagen im März beginnt mit dem Aschermittwoch am 05. März die Fastenzeit. War diese Zeit in den vergangenen Jahrzehnten wirklich vom Fasten bestimmter Nahrungsmittel wie Fleisch und Alkohol geprägt, gerät diese Art immer mehr aus dem Blick. Viele Menschen verzichten heute ohnehin auf Fleisch oder tierische Produkte. Ist die Fastenzeit damit eine Zeit, die aus der Zeit gefallen ist?
Nein. Ganz und gar nicht. Denn die Fastenzeit ist eine besondere Zeit der Besinnung und der inneren Unterbrechung. In dieser Zeit, die bis Ostern andauert, können wir unser Leben überdenken. Wir können uns von Gewohnheiten und Gedankenmustern lösen, die uns stören. Das klingt jetzt groß. So groß, dass der eine oder die andere sich vielleicht gar nicht mit diesem Gedanken beschäftigen mag. Aber die 40 Tage (genau genommen sind es 46) können uns einladen, uns auf das Wesentliche zu konzentrieren. Vielleicht ist es eine Idee, einen festen Tag, eine feste Zeit und einen schönen Ort festzulegen. Und dann könnten Sie sich fragen, was konkret möchte ich mir vornehmen? Das müssen keine großen Dinge sein: Ein Lächeln an der Supermarktkasse, dem Autofahrer das Abbiegen ermöglichen, der Nachbarin ein Kompliment machen. Fällt Ihnen auch noch etwas ein?
Die Fastenzeit ist eine Einladung, uns selbst zu hinterfragen: Was brauche ich wirklich? Was hindert mich daran, (in meiner Spiritualität/meinem Glauben/meinem Leben) zu wachsen?
Ich wünsche Ihnen eine gute Zeit, viel Geduld und Ausdauer beim Wachsen und Reifen.
Marion Gerdes