16.04.2020
Ostertage
Ich sehe bei wunderbar schönem Wetter
viele Menschen, die um‘ s Gradierwerk Saline gehen;
Menschen, die auf Bänken im Kurpark die Sonne genießen;
mit Abstand aber doch im Gespräch miteinander.
Ich sehe Paare, jugendliche, erwachsene und ältere Paare,
viele halten sich an den Händen,
halten sich aneinander.
Sie begegnen einander freundlich,
ein kurzes Nicken, Lächeln, ein Winken,
ein Gruß, eine Verneigung
Ich sehe viele Kinder, die mit ihren Eltern den
Bibelgarten entdecken.
Ob sie wissen, dass Maria Magdalena den Auferstandenen Jesus
in einem Garten begegnete?
Maria – Rabuni (Meister) so sprechen sie einander an
und Maria erkennt Jesus – und Jesus sagt: Halte mich nicht fest….
„Noli me tangere“ * heißt es auf Latein in der Bibel: berühre mich nicht“,
ist wie „Kontaktsperre“ und doch ganz nah miteinander.
Ostern im Bibelgarten,
einander wahrnehmen, begegnen,
spielerisch entdecken…
Viele vermissen den Kontakt, die Nähe, eine Umarmung, einen Kuss –
noli me tangere – berühre mich nicht – halte mich nicht fest –
Eine unheimliche Dichte und Nähe bei aller Distanz.
Eine Dichte auf Abstand, eine absolute Nähe aus Distanz
„Frohe, gesegnete Ostern!“
Ihr / Euer
Robert Wagner, Pfr.
* Die Wendung noli me tangere ist in der lateinischen Übersetzung des Johannesevangeliums der an Maria Magdalena gerichtete Ausspruch Jesu nach seiner Auferstehung (Joh 20,17 EU) und heißt übersetzt „Rühre mich nicht an“ oder „Berühre mich nicht“. Im griechischen Original lautet der Satz mē mou haptou, was eher mit „halte mich nicht fest“ übersetzt würde, da eine bereits stattfindende Handlung unterbunden werden soll. (Erklärung bei WIKIPEDIA)